Zurück zur Kursübersicht

Kurs Coronavirus und chronische Erkrankungen: Lektion 14 von 19

Coronavirus und HIV und Aids

Das Coronavirus löst derzeit bei vielen Menschen Unsicherheit und Besorgnis aus. HIV-positive Menschen bleiben davon keineswegs unberührt.

Derzeit gibt es keinen Hinweis dafür, dass das Infektionsrisiko bei HIV-positiven Menschen erhöht ist. Was allerdings möglicherweise schon erhöht ist, ist das Risiko für einen schweren Verlauf.

Wir haben hier für Sie Fragen und Antworten für HIV-positive Menschen aus verschiedenen vertrauenswürdigen Quellen zusammengestellt. Diese Fragen werden laufend erweitert. Nachfolgend erfahren Sie, was Sie beachten sollten. Klicken Sie auf eine Frage um mehr zu erfahren.

Da sich der Wissensstand momentan laufend ändert, bitten wir Sie, sich zudem über die Internetpräsenz von offiziellen Stellen in Ihrer Region über die aktuelle Situation zu informieren.

Denken Sie daran sich und andere mit einer FFP2-Maske zu schützen. Hier können Sie FFP2-Masken bestellen: https://amzn.to/3c1tdHk

Die Informationen werden empfohlen von:

Haben HIV-positive Menschen ein höheres Corona-Infektionsrisiko?

Bisher gibt es keinen Hinweis auf eine erhöhte Infektionsrate von Menschen mit HIV gegenüber HIV-negativen Personen.
Quelle: https://daignet.de/site-content/news/stellungnahmen/stellungnahme-der-daig-zur-gefaehrdung-von-menschen-mit-hiv-durch-covid-19-21-03.2020 |
https://www.hivandmore.de/aktuell/2020-03/Stellungnahme-der-DAIG-zur-Gefaehrdung-von-Menschen-mit-HIV-durch-COVID-19-21-03-2020.pdf | Stand: 21.3.2020

Muss ich mit HIV bei einer Corona-Erkrankung einen schweren oder risikoreichen Verlauf erwarten?

„Zur Frage der Schwere des Verlaufs fehlen derzeit belastbare Daten: Alter, männliches Geschlecht und Begleiterkrankungen (insbesondere der Lunge, Hypertonie und Diabetes m.) sind die derzeit mit einem schweren Verlauf von COVID-19 assoziierten Risikofaktoren. Bezüglich eines erhöhten Risikos in der Schwangerschaft gibt es derzeit keine Hinweise, und für perinatale Übertragungen liegen bisher keine Hinweise vor.

Eine erhöhte Letalität von Menschen mit HIV durch COVID-19 wird vermutet, ist aber nicht belegt. Sicherheitshalber sollte von der Erhöhung des Risikos eines schweren Verlaufs bei antiretroviral unbehandelten Personen und bei CD4+-Zellen unter 200/µl ausgegangen werden. Ca. 50% der HIV-Betroffenen sind 50 Jahre alt oder älter und weisen daher wie die Allgemeinbevölkerung ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf auf.“
Quelle: https://daignet.de/site-content/news/stellungnahmen/stellungnahme-der-daig-zur-gefaehrdung-von-menschen-mit-hiv-durch-covid-19-21-03.2020 |
https://www.hivandmore.de/aktuell/2020-03/Stellungnahme-der-DAIG-zur-Gefaehrdung-von-Menschen-mit-HIV-durch-COVID-19-21-03-2020.pdf | Stand: 21.3.2020

Ich habe gehört, HIV-Medikamente sind gegen das Coronavirus wirksam. Bin ich dadurch geschützt?

„Es haben sich Hinweise auf eine mögliche Wirksamkeit des geboosterten HIV-Proteaseinhibitors Lopinavir gegen SARS-CoV-2 ergeben (möglicherweise auch von Darunavir), die derzeit in klinischen Studien untersucht werden. Auch Tenofovir-Disoproxil-Fumarat oder -Alafenamid (Bestandteil vieler ART-Regime) und Hydroxychloroquin werden im Hinblick auf eine mögliche Wirksamkeit diskutiert. Für eine Therapieempfehlung oder die Annahme, eine ART würde den Verlauf positiv beeinflussen, ist es zu früh.“
Quelle: https://daignet.de/site-content/news/stellungnahmen/stellungnahme-der-daig-zur-gefaehrdung-von-menschen-mit-hiv-durch-covid-19-21-03.2020 |
https://www.hivandmore.de/aktuell/2020-03/Stellungnahme-der-DAIG-zur-Gefaehrdung-von-Menschen-mit-HIV-durch-COVID-19-21-03-2020.pdf | Stand: 21.3.2020

Sollte ich meine Arzttermine absagen?

„Die notwendige Begleitdiagnostik der HIV-Infektion und dringend notwendige ärztliche Behandlungen sollten nicht unterlassen werden. Dabei sollten Aufenthalte in Wartezimmern auf das geringstmögliche Maß beschränkt werden, insbesondere, aber nicht ausschließlich bei Symptomen einer Atemwegsinfektion. Die Behandlungseinrichtungen sollten dafür Vorbereitungen treffen. Bei Vorliegen von Symptomen einer Atemwegsinfektion sollten sich Patienten zunächst telefonisch in der Einrichtung melden und die Notwendigkeit einer persönlichen Vorstellung im Gespräch mit ihrer Ärztin/ihrem Arzt abklären.“
Quelle: https://daignet.de/site-content/news/stellungnahmen/stellungnahme-der-daig-zur-gefaehrdung-von-menschen-mit-hiv-durch-covid-19-21-03.2020 |
https://www.hivandmore.de/aktuell/2020-03/Stellungnahme-der-DAIG-zur-Gefaehrdung-von-Menschen-mit-HIV-durch-COVID-19-21-03-2020.pdf | Stand: 21.3.2020

Zusammengestellt von Dr. med. Iris Herscovici: Stand ist bei der jeweiligen Frage ersichtlich

Die Kurse sind kein Ersatz für das persönliche Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, sondern ein Beitrag dazu, PatientInnen und Angehörige zu stärken und die Arzt-Patienten-Kommunikation zu erleichtern.